17. Kongress DTPPP, 20.-21.September 2024 - ONLINEKONGRESS

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg*innen,
  
mit der Debatte um Migration als Menschenrecht geht der Anspruch auf ein selbstbestimmtes Leben und die autonome Wahl des Lebensmittelpunktes einher. Und sobald dieses Recht verneint wird, sind Diskriminierung und Chancenungleichheit die Folge – so auch in der Gesundheitsversorgung. Dadurch ist die psychotherapeutische/ psychiatrische/ psychosomatische Behandlung im Kontext transkultureller Arbeit so gut wie nie unpolitisch. Es bestehen strukturelle und patientennahe Interessenskonflikte. Die Sichtweise auf Menschen mit Migrationsbiographie variiert zudem in Abhängigkeit von gesellschaftlichen Veränderungen und Diskursen und beeinflusst auch die Arbeitsprozesse der Akteur*innen der psychischen Gesundheitsversorgung (Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen, Spezialtherapeut*innen, Sozialarbeiter*innen, Jurist*innen, Politiker*innen, Forscher*innen etc.).
  
In dieser oft unübersichtlichen Gemengelage von menschlichen Bedürfnissen und Nöten, rechtlichen Rahmenbedingungen und belastenden Unsicherheiten sind wir – die mit Migrant*innen arbeitenden Professionellen – nahezu unausweichlich gefordert, über Ungerechtigkeiten in der Behandlung zu reflektieren und damit umzugehen.
  
Wer bestimmt den Zugang zu Behandlung, und wie ist Behandlungsgerechtigkeit (finanziell) durchsetzbar? In welcher Weise profitieren das einzelne Individuum und die Gesamtgesellschaft von einer Chancengleichheit bezüglich psychischer Gesundheit? Welche transkulturell bedingten Grenzen, aber auch Ressourcen bestimmen multimodale Therapiemöglichkeiten?
  
Unser Anliegen beim diesjährigen Kongress ist es, mit allen transkulturell Tätigen oder daran Interessierten über Möglichkeiten und Grenzen multimodalen Arbeitens im Hinblick auf mehr Behandlungsgerechtigkeit zu diskutieren. Wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten in der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen? Welche Grenzen werden durch wen gesetzt, und wie kann man diesen begegnen? Und in welcher Weise beeinflussen zentrale äußere Rahmenbedingungen, wie die sich zunehmend verändernde politische Lage, die sich verschärfende ökonomische Gesamtsituation, Klimakrise und Kriege unsere Arbeit als Einzelpersonen und multiprofessionelle Teams?
  
  
Wir als Vorstandsmitglieder möchten Sie herzlich zum
17. Kongress des DTPPP e.V. einladen!
  
Alexander Bakalejnik, Marie Bette, Rebekka Ehret, Michael Henrich, Ljiljana Joksimovic, Subanki Raveendranathan, Monika Schröder, Osman Tezayak
  

Flyer